Die Züricher Messe Hall of Frames fand trotz Corona statt. Alle Fotos: Hall of Frames

Am 14. September um 16 Uhr schloss die diesjährige Hall of Frames (HOF) ihre Tore in der
ehemaligen Papierfabrik im Zürcher Sihlcity. Mehr als 40 Brillenbrands und fünf Partnerfirmen
haben während zwei Tagen eine beeindruckende Vielfalt an schönen Brillen, innovativen
Produkten und umfassenden, zeitgemäßen Serviceleistungen angeboten.

Im aktuell noch immer stark vom Thema Corona geprägten Umfeld eine Messe zu veranstalten,
brachte einige Herausforderungen mit sich. Die Veranstalter sahen sich in der Pflicht, die Sicherheit
aller AusstellerInnen und BesucherInnen durch ein umfassendes Sicherheitskonzept zu gewährleisten.
Auch wenn der Kanton Zürich kurze Zeit vor der Durchführung der Messe die Sicherheitsbestimmungen
verschärfte und deswegen das Tragen von Gesichtsmasken für alle Messeteilnehmer
obligatorisch wurde, traf das ‘Worst Case Szenario’ – die Absage der Messe aufgrund von
verschärften kantonalen Bestimmungen – nicht ein.

Die Umsetzung des Sicherheitskonzepts hat sehr gut funktioniert, vom Tragen der Masken über
die zur Verfügung gestellten Desinfektionsgeräte für die Brillenfassungen bis hin zum One-Way
System. Dank Letzterem konnte zudem sichergestellt werden, dass die BesucherInnen jeden
Stand passiert haben. Somit hat die HOF den Beweis erbracht, dass die Durchführung einer kleinen
Fachmesse auch in Corona-Zeiten durchaus möglich ist.
Für die Branche ist die Tatsache, dass die HOF unter diesen besonderen Umständen überhaupt
durchgeführt wurde, ein starkes positives Signal. Insbesondere vom Ausland stand die diesjährige
HOF unter besonderer Beobachtung und es gab viele Komplimente für den Mut, die Messe auch
in diesen unsicheren Zeiten durchzuführen. Das ausländische Interesse an der HOF zeigte sich
auch an der Anzahl ausländischen Ausstellern, welche in diesem Jahr deutlich höher war als in der
Vergangenheit.
Die Vielfalt der gezeigten Formen, Farben und Materialien war enorm, sowohl bei Korrektur- als
auch Sonnenbrillen. Die Kreativität der Brillendesigner scheint unerschöpflich.
Es ist nicht ganz einfach, bei den präsentierten Kollektionen klare Trends auszumachen. Grundsätzlich
kann man sagen, dass die Formensprache wieder klarer wird: Eckiger, flacher und breitrandiger.

Blick in den Ausstellungssaal der HOF in Zürich. Foto: HOF

Zum Kern der Aussteller gehören unabhängige Brands und Nischenanbieter. Auch in diesem Jahr gab es wieder einige
Aussteller, die trotz Corona zum ersten Mal dabei waren, wie etwa die französische Marke Lunettes ALF, das spanische Label Parafina Eco-Friendly Eyewear und Covrt Project aus Grossbritannien. Aus der Schweiz waren einige spannende Newcomer wie Fassungswerk oder Feller mit den beiden Marken Feller Frames und Popcorn am Start. Der Trend für Brillen aus dem 3D-Drucker scheint ungebremst. Dieses Segment wurde durch You Mawo und Klenze & Baum abgedeckt. Dem Thema Nachhaltigkeit hat sich neben der HOF auch die Brillenmanufaktur Parafina Eco-Friendly Eyewear verschrieben. Die Fassungen des Labels werden zu 100% aus recyceltem Material hergestellt. Zudem führt die Firma ein Sozialprojekt, welches bedürftigen Kindern den Zugang zur Schule ermöglicht.
Bezüglich Nachhaltigkeit hat die HOF die gesteckten Ziele erreicht: Abgesehen von ein paar leeren Kartonschachteln, Flaschen und Broschüren, die allesamt dem Recycling zugeführt wurden, fiel nur ganz wenig Abfall an. In der Nachbereitung der Messe wird das durch die Veranstaltung produzierte CO2 über die Plattform myclimat.org kompensiert. Wir sind stolz darauf, dass die HOF in diesem Jahr zum ersten Mal vollkommen klimaneutral durchgeführt werden konnte.

Im Papiersaal fand diesmal die HOF statt. Foto: HOF

Externe Faktoren wie das schöne Wetter, das Coronavirus im Allgemeinen und die erst kurz vor der Messe eingeführte Maskenpflicht haben dazu geführt, dass die Anzahl Besucher hinter den Zahlen vergangener Jahre zurücklag. Die Veranstalter sind überzeugt, dass sich der Markt in einem Wandel befindet. Die Messelandschaft verändert sich fundamental. Die großen, internationalen Fachmessen verlieren an Relevanz und können nicht mehr in der bekannten Form durchgeführt werden. Die HOF gibt in diesem unsicheren Umfeld Orientierungspunkte, auch im nächsten Jahr. Entsprechend rechnen die Veranstalter mit steigenden Besucherzahlen für das nächste Jahr. Auch die Umfrage bei den Ausstellern bestätigt die Zukunftsfähigkeit der HOF: Auf die Frage, ob man plane, an der nächstjährigen HOF wieder mit von der Partie zu sein, hat nur ein Aussteller sein Kreuz bei ‘nein’ gesetzt.

Nächste fixe Messedaten der Züricher Hall of Frames sind der 12. und 13. September 2021 im neuen Kongresshaus Zürich. Die Veranstalter schließen auch ein weiteres Event im Frühling 2021 nicht aus.